Der Trainer des Kreis-B-Ligisten zieht eine positive Zwischenbilanz und liebäugelt mit dem Aufstieg
Quelle: FuPa
In der zweiten Staffel der Freiburger Kreisliga B belegt der SV Biederbach nach 15 Spielen den zweiten Tabellenplatz, einen Zähler hinter Spitzenreiter TSV Alemannia Freiburg-Zähringen. 34 Punkte (11 Siege) konnten die Biederbacher Spieler in der Hinserie einfahren. Zu Beginn der Winterpause zieht SVB-Trainer Matthias Bumen (36) im Gespräch mit der BZ ein positives Zwischenfazit.
BZ: Herr Bumen, wie bewerten Sie die Hinrunde des SV Biederbach?
Matthias Bumen: Als Cheftrainer-Neuling kann mein Fazit nur positiv ausfallen. Das vergangene Jahr verlief für das Team vorsichtig formuliert mittelmäßig, deshalb wollten wir uns als Verein neu aufstellen und tabellarisch wieder in Regionen kommen, die unserem Potenzial entsprechen. Wir haben in der Vorbereitung versucht, schnellstmöglich an den nötigen Stellschrauben zu drehen: Da ging es auch um Inhalte, die der Mannschaft zuvor nicht zugesagt haben und bei denen das Team nicht bereit war, sie umzusetzen. In der Sommerpause wurden einige Dinge klar kommuniziert. Für mich war es wichtig, dass ich gewisse Ambitionen in der Mannschaft erkennen kann, um dieses Amt auszuüben. Und in der Hinrunde hat sich bewahrheitet, dass das Potenzial definitiv vorhanden ist. Und genau das vermitteln die Jungs: Wenn man dieses Potenzial auf den Platz bekommt, dass dann etwas möglich ist. Während der Vorbereitung haben auch Außenstehende gesehen, dass wir einen Wahnsinnsschritt gemacht haben. Das war sehr stärkend für mich. Mit dem zweiten Platz nach der Hinrunde sind alle zufrieden. Es ist eine gewisse Euphorie zu spüren, und die gilt es zu nutzen.
BZ: Gibt es ein Spiel in der ersten Saisonhälfte, dass man herausheben kann? Eine Partie, wo Sie als Trainer sagen: Das kam der Art Fußball, wie ich sie mir idealerweise vorstelle, schon sehr nah?
Matthias Bumen: Das waren sogar zwei Spiele, in denen ich als Spielertrainer auf dem Platz stand. Zum Einen fällt mir das Spitzenspiel in Zähringen ein, das wir 3:1 gewonnen haben. Das war von beiden Teams, was Dynamik und Spielanlage betrifft, schon richtig gut. Da haben wir alles abgerufen, insbesondere beim Umschaltspiel und unserer defensiven Stabilität, und haben dann die Schwächephase des Gegners ausgenutzt. Auch den 5:2-Heimsieg gegen Riesenfeld würde ich hervorheben. Da hatten wir ein gewisses Maß an Respekt, konnten aber von Beginn an unsere Akzente setzen. Das war eine richtig gute Sache und hat mich ziemlich geflasht – auch weil es uns bestärkt hat, dass wir in der Liga dorthin gehören, wo wir momentan stehen. Da kann man nicht von (Spiel-)Glück oder Zufällen reden.
BZ: Was funktioniert in dieser Runde fußballerisch gesehen bislang besonders gut beim SV Biederbach?
Matthias Bumen: Wenn man das Auftaktspiel, den herben Dämpfer in Waldkirch mal ausklammert, haben wir uns defensiv als komplettes Team mittlerweile so eingespielt, dass wir die Sicherheit auf dem Feld spüren. Die Offensivspieler wissen, dass sie sich auf die Abwehrspieler verlassen können. Eine unserer großen Stärken ist sicherlich, aus einer kompakten Defensive über unsere temporeichen Flügelspieler umzuschalten. Wenn alle ihr Potenzial auf den Platz bringen, wissen wir, dass wir gut sind und jeden Gegner bespielen können. Wir präsentieren uns als Mannschaft stabil, das Team steht über allem. Da ist eine Entwicklung zu erkennen, denn das war in der Vergangenheit wohl nicht immer der Fall.
BZ: Welches Ziel haben Sie sich mit ihrem Team für den Rest der Saison gesteckt?
Matthias Bumen: Es war bereits vor der Runde unser Ziel, in tabellarisch interessante Regionen zu kommen. Es geht dabei nicht darum, um jeden Preis aufsteigen zu müssen. In erster Linie geht es darum, dass man (wieder) jemand ist in der Region. Es ist wichtig, Tabellenplätze zu erreichen, mit denen man den eigenen Jugendspielern eine Perspektive bieten kann. Darum, dass die Nachwuchsspieler sich am Ende ihrer Jugendzeit hinterfragen, ob sie nicht doch bei ihrem Heimatverein in den Aktivenbereich wollen. Dementsprechend ist unser Ziel, wieder auf der fußballerischen Landkarte zu erscheinen: Die eigenen Jugendspieler sollen sehen, dass hier in Biederbach moderner Fußball gespielt wird.
BZ: Wie sieht es bei den mittelfristigen Ambitionen im Verein aus? Stichwort Aufstieg...
Matthias Bumen: Es ist klar unser mittelfristiges Ziel, in die Kreisliga A zu kommen, ohne den Druck zu haben, es in dieser Saison schaffen zu müssen. Platz Neun wie in der vergangenen Spielzeit ist absolut unbefriedigend für Biederbach. Nach der Hinrunde ist dieses Mal auf den vorderen Plätzen alles noch offen. Wir hoffen, dass wir die Fastnachtszeit gut überstehen und freuen uns dann auf das Duell mit Hochdorf. Wenn wir die auf Distanz halten können, ist der erste Schritt geschafft. Wir müssen konstant bleiben, dann sind wir dafür gewappnet, in die Kreisliga A hochzugehen. Sollten wir am Ende oben stehen, käme das nicht von ungefähr. Dann hätten wir unser Potenzial ausgeschöpft. Und diesen Schritt wollen wir gehen.